Robben

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Robben

Allgemeines, Thermofenster


 

Allgemeines  
Robben werden wegen ihrer hauptsächlich im Wasser stattfindenden Lebensweise als Wasserraubtiere bezeichnet. Ihre Vorfahren waren bärenähnliche Landraubtiere. Robben bevorzugen meistens kältere Gewässer. Alle Robben haben einen spindelförmigen Rumpf und flossenähnliche Gliedmaßen, deren obere Elemente verkürzt und in den Rumpf gezogen sind. Zum Schwimmen dient die hintere Rumpfmuskulatur, die das Körperende hin und her bewegt. Man unterscheidet Hunds- und Ohrenrobben (Phocoidea / Otarioidea), bei den Hundsrobben sind die Ohren völlig, bei den Ohrenrobben teilweise zurückgebildet. Das Gebiß ist der räuberischen Lebensweise angepaßt und zeigt spitze Backenzähne, mit denen die Beute gut festgehalten werden kann. Für Fortpflanzung und Fellwechsel muß das Land aufgesucht werden.
Zur Fortpflanzung versammeln sich Robben in großen Kolonien, wo die meistens wesentlich größeren Männchen oft einen Harem um sich scharen. Durch die fetthaltige Muttermilch wachsen junge Robben sehr schnell. Sie können nicht von Geburt an schwimmen, sondern müssen es lernen.
Gerade die Pelze von jungen Robben sind sehr gefragt. Robbenbabies wurden und werden immer noch in Massen erschlagen und teilweise noch lebend gehäutet. Da Robben außerdem von Fischern als Schädlinge bekämpft werden, sind die meisten Robbenarten vom Aussterben bedroht.
 
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Thermofenster  
Nachricht vom 02.11.2003:
Zu warm unterm Pelz: Robben öffnen Thermofenster
Wenn es Robben zu heiss wird, erwärmt sich nicht ihre gesamte Körperoberfläche, sondern sie öffnen lediglich ein "Fenster".
(jkm) - Wenn es Robben an Land zu heiß wird, öffnen sie Thermofenster in ihrer Körperoberfläche. Das hat eine deutsch-kanadische Forschergruppe entdeckt. Teile der Körperoberfläche werden stärker durchblutet und erwärmen sich dabei so stark, dass die Tiere regelrecht zu dampfen beginnen.
Damit Robben selbst im Eismeer nicht frieren, besitzen sie eine zentimeterdicke Speckschicht und ein als Wärmeaustauscher arbeitendes Blutgefässsystem in den schlanken Flossen. Liegt eine Robbe am Strand und lässt sich die Sonne auf den Pelz scheinen, muss jedoch ein effektives Kühlsystem her. Wie dieses funktioniert, fanden Björn Mauck von der Ruhr-Universität Bochum und seine Kollegen heraus.
Mit einer Wärmekamera beobachteten die Forscher Seehunde, Kegelrobben und Sattelrobben in Zoos und in der freien Natur. Wie sie im "Journal of Experimental Biology" berichten, werden bei hohen Umgebungstemperaturen vermehrt Gefässe oberhalb der isolierenden Speckschicht durchblutet. Die Infrarotbilder zeigten, wie sich zunächst "heisse Flecken" an Kopf, Nacken oder Schultern bildeten, die nach und nach wuchsen und schliesslich verschmolzen.
Der Temperaturunterschied zwischen diesen "Thermofenstern" und ihrer Umgebung kann fast 25 Grad Celsius betragen, fanden Mauck und seine Kollegen. An kalten Tagen sieht man über den erhitzten Körperpartien sogar Wasserdampf aufsteigen. Und in diesem Dampf sehen die Forscher einen möglichen Vorteil der starken punktuellen Erwärmung: Gegenüber einer mässigen Erwärmung der gesamten Körperoberfläche kann das Wasser so besser verdunsten und zusätzlich für Kühlung sorgen.
 
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