A - Allgemeines über Hunde

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A - Allgemeines über Hunde

Ursprung, Skelett und Sinnesorgane, Verdauung, Haut und Fell, Fortpflanzung, Hunde sind Intelligenzbestien


 

Ursprung  
Der Hund stammt vom Wolf (Canis Lupus) ab. Vermutlich begleiteten vor 40.000 Jahren Wölfe die Menschen, um Aas und Abfälle zu fressen. Im Laufe der Zeit wurde die Nützlichkeit der Wölfe als Wächter und Jagdgefährten erkannt und langsam entstand der domestizierte Hund, der für vielfältige Aufgaben in vielfältige Formen gezüchtet wurde.
 
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Skelett und Sinnesorgane  
Die ursprünglichen Hunde waren mittelgroß. Im Laufe der Zeit wurden sowohl riesige Rassen (Doggen) wie auch Zwergrassen (Chihuahua) geschaffen. Dabei unterscheidet man zwischen Verkleinerung, bei der alle Knochen proportional verkleinert sind, und Verzwergung wie beim Basset, der einen normalen Körper auf verkürzten Beinen hat. Beim Wachstum gilt, daß größere Hunde länger brauchen, manchmal über 18 Monate, um ein voll ausgebildetes Skelett zu entwickeln. Auch der Schädel wurde verändert. Man unterscheidet drei Formen: Dolichocephal oder langgestreckt wie beim Saluki, mesocephal oder mittellang wie beim Jagdhund und brachycephal oder kurzköpfig wie beim Boxer. Die Kurzköpfigkeit kann teilweise extreme Ausmaße annehmen wie z.B. beim Mops, was meistens mit Atemproblemen verbunden ist.
Die Sinnesorgane des Hundes wurde teilweise durch Züchtungen verbessert. Die Augen des Hundes können nicht so scharf sehen wie der Mensch, dafür sind sie aber sehr bewegungsempfindlich. Die meisten Windhunde jagen auf Sicht, also mit Hilfe der Augen, wobei die Nase eine eher untergeordnete Rolle spielt. Das Gehör des Hundes ist ausgezeichnet, wobei er die Ohrmuscheln benutzt, um den Ursprung der Schallwellen präzise zu orten. Die Ohren sind bei den Rassehunden oft stark verändert worden. Ein Wolf hat bewegliche Stehohren wie etwa ein deutscher Schäferhund. Hängeohren können auf unterschiedlicher Höhe gefaltet sein, von gekippten Spitzen wie beim Terrier bis zu komplett hängenden Ohren wie bei Jagdhunden. Hängeohren werden teilweise kupiert, um Hunde gefährlicher aussehen zu lassen wie z.B. beim Dobermann. Stark veränderte Ohren wie z.B. beim Cocker Spaniel mit Haaren im Innenohr müssen sorgfältig gepflegt werden, damit sie sich nicht entzünden.
Der Tastsinn wird von Sinneshaaren unterstützt, die an Augen, Schnauze und Unterkiefer wachsen. Auch die Pfoten sind tastempfindlich. Der Geschmackssinn ist vergleichsweise gering ausgeprägt, während der Geruch die Hauptrolle spielt. Die Feuchtigkeit der Hundenase verbessert die Aufnahmefähigkeit von Duftmolekülen. Durch Zucht sind besonders empfindliche Nasen entstanden wie z.B. beim Bloodhound.
 
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Verdauung  
Die Verdauungsorgane des Hundes sind an das Beuteglück angepaßt: Er kann viel auf einmal fressen, dafür aber auch einige Tage hungern. Das Gebiß des Hundes ist zum Zerreißen, aber nicht zum Kauen geeignet, deshalb verschlingen Hunde ihr Fressen in mehr oder weniger großen Brocken. Diese werden mit Hilfe von Enzymen in etwa 36 Stunden verwertet. Besonders Hunde mit großem Brustkasten neigen zur Magenumdrehung, bei der sich der Magen um sich selbst dreht und durch Gase aufgebläht wird, was tödlich endet, wenn es nicht rechtzeitig operiert wird. Als Gegenmaßnahme werden kleinere Portionen, dafür mehrmals am Tag, empfohlen. Das hastige Herunterschlingen der Mahlzeit kann durch einen großen Stein oder eine starke Kette im Futter verhindert werden. Hunde fressen zwar Aas, sollten aber keine verdorbenen Nahrungsmittel zu sich nehmen.
 
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Haut und Fell  
Das Fell des Hundes besteht aus vielen Haarfollikeln oder Haarbälgen, aus denen ein zentrales Haar wächst. Dieses ist mit mehreren Primärhaaren umgeben, die ebenfalls aus dem gleichen Haarbalg wachsen und eigene Schweiß- und Talgdrüsen sowie Haarbalgmuskel haben. Manchmal sind sie noch mit kleineren Sekundärhaaren umgeben, die nur eine Talgdrüse haben und sich deshalb nicht aufrichten können. Die Primärhaar bilden das Deckhaar, die Sekundärhaare die Unterwolle. Die Dichte schwankt nach Rasse und kann bei nordischen Rassen wie dem Finnenspitz 600 Haare pro cm² betragen, wogegen ein Yorkshire Terrier nur ca. 100 hat. Das Fell wächst normalerweise in Zyklen. Der Fellwechsel erfolgt normalerweise im Frühjahr und im Herbst und sollte durch regelmäßiges Bürsten unterstützt werden. Gelegentlich können andere Faktoren wie Krankheit und Streß zu Haarausfall führen. Manche Hunde, wie der Pudel, haaren so gut wie nicht und haben ein ständig weiterwachsendes Fell, das gelegentlich geschoren werden muß. Sie sind deshalb eine Alternative für Allergiker. Man unterscheidet haarlose Hunde, die zum größten Teil nur beflaumt oder nackt sind, anliegendes Kurzhaar wie beim Deutsch Kurzhaar, Drahthaar wie bei einem Terrier und Langhaar wie beim Bobtail. Bei einigen Rassen ist das Fell gewellt bis hin zu starken Locken, oder es bildet verfilzte Schnüre wie bei Puli und Komondor.
 
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Fortpflanzung  
Während die Rüden eigentlich immer fortpflanzungsbereit ist, wird die Hündin normalerweise zweimal im Jahr läufig. In der ca. 12 Tage dauernden Vorbrunst schwillt die Scheide an und sondert einen Ausfluß ab. Während der fruchtbaren Zeit hört der Ausfluß auf, und sie läßt eine Begattung zu. Bei den meisten Hündinnen findet der Eisprung 10-12 Tage nach dem Zyklusbeginn statt. Vor der Paarung erfolgt meistens eine Art Vorspiel, das häufig aus Spielen und Jagen besteht. Wenn die Hündin bereit ist, legt sie den Schwanz zur Seite und läßt den Rüden aufreiten. Nach der Ejakulation schwillt der Penis des Rüden an und das Paar hängt fest zusammen. Nach ca. 20-30 Minuten schwillt er wieder ab und die beiden trennen sich.
Wenn die Hündin empfangen hat, erfolgt eine Tragezeit von ca. 63 Tagen. Es gibt auch Scheinschwangerschaften, bei denen die Hündin Milch gibt und Nestinstinkt entwickelt, aber nicht wirklich trächtig ist. Zum Werfen sucht sich die Mutter eine Wurfhöhle aus. Je nach Persönlichkeit sucht oder meidet sie die Nähe ihres Menschen. Durch Preßwehen werden die Welpen geboren. Sie stecken in einer Fruchthülle, die die Mutter ableckt und frißt, genauso wie die Nachgeburt. Dabei wird die Nabelschnur durchgebissen.
In den ersten beiden Wochen ist der Welpe völlig von seiner Mutter abhängig. Da Welpen blind geboren werden, dauert es eine Zeit, bis sich die Sinne entwickeln. Sobald die Kleinen anfangen zu laufen, entfernen sie sich etwas von der Mutter. Sie sind jetzt nicht mehr so auf ihre Wärme angewiesen, weil sie ihre Temperatur selber regeln können. Mit etwa vier Wochen beginnt das Sozialleben des Welpen. Im Spiel lernt er das Rudelverhalten und wird von seiner Mutter notfalls mit kontrollierenden Bissen zurechtgewiesen. Außerdem trainiert er Muskeln und Reflexe. In dieser Zeit ist es wichtig, daß der Welpe viele Eindrücke erfährt, um später nicht unter Ängsten zu leiden. Mit ca. 8 Wochen sind die Welpen bereit, die Mutter zu verlassen und zu ihrem Besitzer zu wechseln.
 
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Hunde sind Intelligenzbestien  
Nachricht vom 13.11.2003:
Neue Studien: Hunde sind wirkliche "Intelligenzbestien"
Wie intelligent Hunde wirklich sind, zeigen neue wissenschaftliche Studien. Die Sonderstellung der Menschenaffen als "Intelligenzbestien" bröckelt.
Von Rudolf Grimm, dpa
Hamburg (dpa) - Der schwedische Arzt Axel Munthe hat in seinen berühmten Erinnerungen "Das Buch von San Michele" die Klugheit von Hunden kundig beschrieben: "Es gibt auch dumme Hunde, obwohl der Prozentsatz weit geringer ist als beim Menschen." Wie intelligent Hunde wirklich sind, haben erst neue wissenschaftliche Studien im Einzelnen aufgezeigt. "Der Hund schneidet in vielen Lerntests besser ab als Schimpansen oder Gorillas und entwickelt vor allem exzellente Kommunikationstalente", heisst es in einem Beitrag des Magazins "Gehirn & Geist" (Heidelberg, 5/2003) zu diesem Thema.
Die neuen Erkenntnisse kamen insbesondere dadurch zu Stande, dass im Unterschied zu den meisten früheren Forschungen die Versuchstiere systematisch in Verbindung mit ihren Bezugspersonen getestet wurden. "Das Potenzial der Hunde kann sich nur in ihrer sozialen Gruppe entfalten", sagt der Biologe Vilmos Csányi von der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest. Er leitet dort die weltweit grösste Arbeitsgruppe zur Erforschung des Verhaltens dieser domestizierten Abkömmlinge des Wolfs.
Die lange gängige These, dass die Domestizierung der Tiere einen Rückschritt in ihrer Auffassungsgabe bewirkt habe, wackelt nunmehr gewaltig. Es häufen sich Indizien, die dem Hund eine besondere Art der Kognition im Tierreich bescheinigen.
So hat er ein grundsätzliches Verständnis von Objekten (in der Fachsprache: Objektpermanenz). Die Forscher verstauten vor den Augen ihrer Probanden ein Spielzeug in einem fahrbaren Container und verschwanden damit kurz hinter einem Sichtschirm. Danach öffneten sie ihn. War er leer, suchten die Tiere zielgerichtet hinter dem Sichtschirm.
Am deutlichsten wurden die Ergebnisse der Domestikation beim "Dialog" zwischen Mensch und Hund. Hierzu gehört ganz besonders der Blickkontakt. Hunde suchen diesen Kontakt. Ihre Fähigkeit, den Homo sapiens auf erstaunliche Weise zu verstehen, hat der Mensch den Hunden schon früh angezüchtet, glaubt der ungarische Biologe Adam Miklosi. Sie sei also in ihren Genen verankert. Beobachtungen von Wissenschaftlern der Harvard-Universität (USA) und des Max-Planck- Instituts (MPI) für evolutionäre Anthropologie in Leipzig bestätigen das. Von Menschen grossgezogene Wölfe versagten in entsprechenden Test, weil fast keiner den Pflegeeltern in die Augen blickte. Sie ignorierten ihre Anwesenheit, obwohl sie gleich nach der Geburt an Menschen gewöhnt waren.
Auch Schimpansen und Gorillas, die nächsten stammesgeschichtlichen Verwandten des Menschen, bestehen von Hunden gemeisterte Prüfungen mit Interpretationen menschlicher Augensignale, komplizierter Gesten oder Hinweisen mit dem Fuss nicht.
Nach neuen Erkenntnissen zähmten vor etwa 15.000 Jahren Menschen in Ostasien erstmals Wölfe. Peter Savolainen vom Königlichen Institut für Technologie in Stockholm und seine Mitarbeiter haben hierüber geforscht. Nach ihren Erbgut-Untersuchungen stammt die Population aller Hunde von mindestens fünf weiblichen Wölfen ab, wobei drei Linien den Ursprung von 95 Prozent aller Hunde bilden. Alle Linien seien in China entstanden, glaubt das Team.
MPI-Direktor Michael Tomasello hat ein dreistufiges Szenario der Entwicklung der Beziehung Mensch/Hund entworfen. Die ersten Hunde waren Spielgefährten der Kinder, aber auch nächtliche Wächter. Auf der nächsten Stufe registrierte der Mensch, dass sie zum Schafehüten und als Jagdgehilfen taugten. In den vergangenen 500 Jahren züchtete er dann aus dem Allrounder 400 Spezialisten - zu seinem Nutzen oder seinem Vergnügen.
In einer früheren Ausgabe der Zeitschrift "Archäologie in Deutschland" (Stuttgart) hat sich Norbert Benecke vom Deutschen Archäologischen Institut in Berlin der Geschichte des Hundes anhand von Funden gewidmet. Dass Menschen schon sehr früh ein emotionales Verhältnis zu ihm hatten, zeigen Gräber, in denen Hunde, offenbar Gefährten des Verstorbenen, mitbestattet wurden. In einem Doppelgrab bei Bonn-Oberkassel wurden Skelettreste gefunden, die nach Radiokarbon-Messungen etwa 14.000 Jahre alt sind.
Benecke vermutet, dass Steinzeitmenschen junge Wölfe aufzogen, die ihnen auf Jagdzügen in die Hände gefallen waren. Für deren Einordnung in Menschengruppen wirkte sich günstig aus, dass das Rudeltier Wolf Eigenschaften hat, die mit menschlichem Verhalten übereinstimmen, wie etwa Rangordnung, Aufgabenteilung und Fürsorge. Die mit dieser sozialen Ader ausgestatteten Tiere wurden dann wie kein zweites der domestizierten Art - Pferd, Schaf, Ziege, Katze, Kuh - bei der Züchtung immer "menschlicher".
 
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